28. März 2013

Guten Morgen! Es ist Gründonnerstag, morgens früh um 5.30 Uhr, als ich diese Zeilen schreibe. Ich bin schon seit längerem wach, denn irgendwie schafft es ein Krankenhaus immer wieder, den normalen Schlafrhythmus zu unterbrechen. Früh morgens (vor 5 Uhr ?) Uhr geht hier immer so eine Art Fanfare an, die es gelegentlich schafft, den Schlaf nachhaltig zu beenden. So auch heute. Aber eigentlich habe ich gut geschlafen. Bin ausgeschlafen und fühle mich eingermaßen gut. Ich schreibe heute mal rückwirkend über die vergangenen beiden Tage.

26.März 2013

Ja, seit Dienstag bin ich wieder im Krankenhaus. Wir kennen das ja schon. Am Montag wurde gepackt, gegen 21 Uhr noch mal etwas gegessen, wohl wissend, dass es in den nächsten 24 Stunden und länger nichts zum Essen gibt.

Meine liebe Frau ist schon seit Tagen wieder aufgeregt, weil ich ins Krankenhaus muss. Bei mir will sich diese Aufgeregtheit gar nicht einstellen. Für mich ist es ein Tag wie jeder andere. Genau so, wie ich am Montag früh routinemäßig zur Arbeit gegangen bin, gehe ich am Dienstag früh routinemäßig ins Krankenhaus.

Unterscheiden tut sich der Morgen nur dadurch, dass meine beiden Damen ein Frühstück genießen dürfen, während ich darben muss.

Auf der Fahrt zur Klinik stellt sich auch gar nicht mehr diese Endzeitstimmung an, die es Anfang des Jahres noch gegeben hatte. Alles Routine, alles normal. Obwohl ja eigentlich eine richtige Normalität nicht da sein sollte.

Die Anmeldung läuft dieses Mal mehr als zügig ab. Keiner vor mir in der Schlange. Gleich auf Station. Ich finde den Weg schon selber. Auf Station heisst es dann, ich möge mich noch etwas gedulden, denn die Zimmer seien noch nicht frei. Ich ahne noch nicht, dass ich knapp 2 ½ Stunden in dieser Warteschleife bleibe. Später erfahre ich, dass es an diesem Morgen 9 Neueingänge gibt und man die vorherigen Patienten erst einmal so nach und nach entlassen musste. Wie üblich, werde ich schon im Wartebereich danach gefragt, was ich denn alles so essen möchte am morgigen Tag. Das von mir gewünschte Jägerschnitzel wird wieder einmal in den Bereich der Utopie geschoben. Damit war zu rechnen. Aber auch meine Aussagen, dass ich sowieso nichts essen dürfe werden – wie üblich – einigermaßen ignoriert. Irgend etwas wird man mir doch anbieten können.

Auch nachdem mir das Zimmer zugewiesen wurde, merkt man, dass heute auf Station alles ein bissele hektischer zugegangen sein muss als normal, denn das Bad sieht noch alles andere als einladend aus. Da ist kürzlich noch jemand gewesen, der noch etwas hinterlassen hat. Die Schwestern schaffen aber zeitnah Abhilfe.

Kaum bin ich – nach der langen Wartezeit – auf dem Zimmer und habe meine Familie verabschiedet, da geht es auch schon los. Ab in die Endoskopie. Kein langes Nachdenken, gleich auf die Pritsche. Ich schnappe mein Bett und schiebe es – wie üblich – selber dorthin, wo man mich schon erwartet.

Man kennt mich, man begrüßt mich freundlich. Niemand fragt, wie ich heiße. Man weiss es. Das Trikot von Bjarte ist wieder dabei. Es kann nichts passieren. Auch das Trikot ist hier bekannt.

Heute gibt es mal eine neue Art von „Eingriff“. Heute ist RFA angesagt. Radio-Frequenz-Ablation heisst das auf neudeutsch. Während der langen Wartezeit am Morgen habe ich mir in der Doktorarbeit einer holländischen Ärztin noch einmal genau durchgelesen, was man alles mit mir machen wird. Dort ist alles genauestens beschrieben. Noch genauer, als ich es hier in diesm Blog am 11. Januar 2013 gemacht hatte. Dort sind die Vorteile – aber auch die Begrenzungen – dieser Methode ausführlich beschrieben.

Da Buch habe ich mitgenommen in die Endoskopie. Ich habe die entscheidende Seite gleich aufgeschlagen. Schließlich weiss ich, dass man diese Art von Eingriff heute hier in diesem Krankenhaus zum allerersten Mal machen wird. Nicht, dass der Chefarzt es zum ersten Mal machen würde, aber für sein Team ist es Neuland.

„Handwerklich“ ist der heutige Eingriff aber wohl wesentlich weniger kritisch als die frühere Entfernung meines Tumors. Heute wird halt nur der Meyer innerlich verkocht. Das dürfte heute im Normalfall erstmals unblutig ablaufen. Dafür sind die traktierten Stellen in der Speiseröhre dieses mal nicht so klein. Rundherum wird mein Transportweg für die Nahrung dieses Mal verbrutzelt und zwar auf einer Länge von 8 cm. Das dürfte dann beim Schlucken nachhaltige Wirkung haben.

Als kleines Gastgeschenk habe ich dieses Mal den Namen des Sohnes vom Chefarzt aus Nussbaumholz ausgesägt. Das Geschenk kommt bei ihm gut an.

Er sieht die Doktorarbeit mit der genauen Beschreibung der Arbeitsvorgänge auf meinem Bett liegen und schlägt vor, dass ich anhand dieser Anleitung den Eingriff dann doch gleich selber vornehmen soll. Würde ich ja gerne machen…… wenn die mich vorher nicht wieder in den Schlaf versetzen würden.

Das Gerät, mit dem der Eingriff vorgenommen werden wird, ist zu teuer, um es für ein kleines Krankenhaus anzuschaffen. Zwar bin ich heute nicht der einzige Patient, der damit traktiert werden wird, aber generell lohnt sich diese Anschaffung – er spricht von 50.000 Euro – nicht. Daher wird die Ausrüstung jeweils gezielt zu einem Termin bestellt. Dann kommt auch eigens eine Person von der Firma mit, die diese Geräte verleiht.

Dann geht wieder alles ganz schnell.

„Alles klar, Herr Meyer? Liegen Sie gut? Ich gebe Ihnen jetzt Ihren Beissring! Schlafen Sie gut!“

Wie üblich, entzieht sich der folgende Zeitraum meiner direkten Teilnahme und Beobachtung. Ich kann auf Grund der schriftlichen Ausführungen in der Doktorabeit von Roos E. Pouw nur ahnen, was im Einzelnen mit mir geschieht. Ich würde sehr gerne mal dabei zuschauen oder zumindest zuhören, wenn ich da so hilflos liege.
Was erzählen die (vielen?) Anwesenden so miteinander? Wird da hoch konzentriert am Patienten gearbeitet? Oder bleibt zwischendurch auch mal so viel Zeit, dass man über andere Dinge redet? Zum Beispiel über das Wetter. Oder über die Pläne zu Ostern. Oder über die beschissene Parksituation vor dem Krankenhaus.
Ich werde es wohl nie erfahren, denn leider nimmt mir das Propofol jedes Mal nachhaltig Möglichkeit, mich an möglichen Gesprächen zu beteiligen.

„Hallo Herr Meyer! Wie geht es? Alles klar?“

Ich bin wieder wach. Ich schaue mich um und befinde mich im Aufwachraum. 1 ½ Stunden sind vergangen, seit meine Augen sich geschlossen hatten. Davon ging etwa eine Stunde damit um, dass ich behandelt wurde. Es sind schließlich – laut meinen Unterlagen – mehrere Arbeitsgänge, die mit ………….

Es ist 6.15 Uhr. Das Licht geht an. Blutdruckmessen! Aber nur bei meinem Zimmerkollegen. Der darf nämlich heute gehen. Das Licht geht wieder aus. Ich kann ja auch ohne Licht weiter schreiben.

……….. mir gemacht werden. Wie ich mich fühle, werde ich gefragt. Naja, eigentlich fühle ich noch gar nicht. Doch – ich spüre in mir drin, dass etwas leicht weh tut. Damit hatte ich gerechnet.

Dieses Mal verzichte ich darauf, mein Bett selber zu schieben. Ich werde geschoben. Auch recht. Das ist hier im Preis ja auch mit drin.

Auf dem Zimmer bin ich dann so wieder gegen 14 Uhr. Ich döse vor mich hin. Anrufe von zuhause werden beantwortet. Ja, es geht mir gut. Alles im grünen Bereich.

Am späteren Nachmittag kommt dann die Familie zu Besuch und bringt mir Dinge, die absolut überlebensnotwendig sind. Dazu gehört dann auch das Netzteil für den Laptop, das ich zuhause vergessen hatte. Die treusorgende Tochter bringt mir ein Jägerschnitzel mit Pommes mit. Leider nur in Form eines Fotos, dass sie aus dem Internet hat. Jede Form, dem Vater das zwangsweise Fasten noch madig zu machen, wird rigoros genutzt. Vom wem sie das wohl hat?
;->

Nachdem mich meine Damen verlassen haben, kommt dann auch der Chefarzt zu mir. Er berichtet, dass alles gut verlaufen sei und erkundigt sich nach meinem Befinden. Ja, ich spüre, dass in mir etwas anders ist, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Er bereitet mich darauf vor, dass ich am Abend Fieber bekommen könnte. Da könnte bis zu 40 Grad gehen und mehrere Tage anhalten. Das war mir vorher nicht bekannt. Das stand nicht in der Doktorabeit drin. Warum eigentlich nicht? Sonst war da doch auch alles erläutert.

Ich müsse bis Freitag oder Samstag hier bleiben, so wird mir mitgeteilt. Auch damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet. War von 3 Tagen ausgegangen. Aber unsereiner hat ja immer das Glück, dann im Krankenhaus zu sein, wenn andere arbeitsfrei haben. Das ging mir jetzt ja schon mehrfach so. Solche Arbeitnehmer liebt jeder Arbeitgeber.

Aber es ist schon okay. Es macht mir nicht wirklich etwas aus, hier – aus überwachungstechnischen Sicherheitsgründen – noch ein oder zwei Tage länger zu bleiben. Ich habe ja mein Sudoku und vor allem meinen Laptop. Und ich habe Internetzugang. Kann also den Kontakt zur Welt aufrecht halten. Außerdem kann ich hier ganz und gar ungestört arbeiten und niemand stört mich, wenn ich vor dem Rechner sitze.

Wirklich niemand? Ja, nur die vielen Menschen, die hier im Krankenhaus arbeiten und sich immer mal wieder um die Patienten – also auch um mich – kümmern.
Mal sehen, wie oft ich heute Besuch vom Personal bekomme.

Eigentlich hatte ich vor, am Dienstag Abend das Länderspiel im Fernsehen zu verfolgen. Deutschland spielt gegen Kasachstan. Aber irgendwie fühle ich mich doch nicht so fit. Ich döse eher im Bett vor mich hin und lass die Welt am mir vorüber ziehen. Zum Denken bin ich zu faul. Muss ja auch nicht sein. Das Gehirn hat heute mal Pause.
Mit fortschreitender Dunkelheit fühle ich mich auch ein klein wenig schwächer. Ja, gegessen habe ich nicht, aber ich bin nicht wirklich hungrig.

Habe ich eigentlich jetzt am Abend Fieber. Hat der Chefarzt ja angekündigt. Und wenn ich keines hätte? Dürfte ich dann eher wieder in die Pfalz? Ich fühle mich, also hätte ich kein Fieber.

6:45 Uhr Der Pfleger kommt rein. Er bittet meinen Zimmerkollegen ins Bad zum Waschen.

Gegen 21 Uhr kommt dann die Nachschwester. Sie hat das Thermometer dabei. Ob ich Fieber hätte. Ich verneine. Ich würde mich gut fühlen. Sie glaubt mir nicht. Sie soll Recht behalten.
39.0, so ihre unmissverständliche Auskunft. Der Chefarzt hat also die richtige Vorhersage getroffen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Man ahnt, warum ……

Alla hopp! Fieber! Na und! Da kommen wir halt an den Tropf. Fiebersenkung und Schmerzreduzierung ist angesagt. Schnell tropft es in mich rein. Nach einer Stunde bin ich bei 38 Grad. Zwei Stunden später ist das Fieber weg.
Ich schlafe gut. Ich schlafe sehr gut. Am nächsten Morgen bin ich gut ausgeruht. Mein Zimmernachbar – der kaum gesprächig ist – steht zwar die ganze Nacht über immer wieder mal auf, um sich für einige Zeit im dunklen Zimmer an den Tisch zu setzen. Aber immerhin schnarcht er nicht. Und das ist – nach aller Erfahrung – doch schon so einiges wert.

6:55 Uhr Der Pfleger kommt rein. Er hilft dem Zimmerkollegen im Bad beim Waschen.

27. März 2013

Nach morgendlichem Blutdruck- und Fiebermessen gestaltete sich eigentlich der gesamte gestrige Tag relativ langweilig. Bis auf ein EKG – dem Highlight es Tages – geschieht mit mir nichts.

Zum Frühstück gibt es Brot. Von dem darf ich die harte Rinde selbständig entfernen. Den Rest darf ich – nach ausgiebiger Zerkleinerung durch mein Gebiss – vorsichtig an der behandelten Stelle in der Speiseröhre vorbei – in den Magen zur dortigen Weiterbehandlung und zur Aufrechterhaltung meiner körperlichen Kräfte – schicken. Toller Satz, gell!

Blog schreiben? Nein, dazu war ich gestern noch nicht in der Lage. Dazu braucht man einen freien Kopf und der war gestern dafür noch nicht gut genug drauf. Daher verging der Vormittag mit eher profaner Beschäftigung.
Gegen Mittag ging es aber zum ersten Mal wieder ins Internet. Dummerweise geht das (noch) nicht vom Zimmer aus. Ich kenne nur eine Stelle im Krankenhaus, wo das Internet gut läuft. Aber ich bin ja nicht ans Bett gefesselt und es macht mir nichts aus, mich dorthin zu begeben.

Die angefallene dienstliche Mail hielt sich in Grenzen und wurde zügig final bearbeitet. Man merkt doch, dass zur Zeit die Studenten nicht anwesend sind. Da geht es etwas ruhiger zu.

Es ist langweilig. Die Visite lässt auf sich warten und kommt erst am mittleren Nachmittag. Fünf Personen stehen vor mir und fragen nach meinem Befinden. Auch der Chefarzt hat sich dazugesellt. Der Oberarzt, so glaube ich gehört zu haben, wollte mich schon am Donnerstag entlassen. Mit Hinweis auf seine signifikant höhere Kompetenz machte der Chefarzt aber sehr deutlich, dass er wünscht, dass ich mindestens einen Tag länger bleibe. Der Sympathievorsprung, den sich Sekunden vorher der Oberarzt bei mir geholt hatte, hilft nicht. Der Chef bestimmt, wo es lang geht. Dumm geluffe!
Watt mutt, datt mutt!

Es könnten ja noch Komplikationen auftreten. Und er wolle auf jeden Fall sicher stellen, dass alles okay sei, wenn ich entlassen würde. Ich füge mich in mein Schicksal. Wie schon weiter oben gesagt, macht es mir nicht wirklich etwas aus, denn ich bin ja gut versorgt.

7:15 Uhr Allgemeine Durchsage durch die Krankennaussprechanlage. Ab 7.30 Uhr kann ich über den Kopfhörer am Bett eine Morgenandacht hören.

Meine beiden Damen besuchen mich wieder. Wir erzählen lange miteinander. Auch der obligatorische Besuch in der Cafeteria gehört zu jedem Besuch dazu.

Gegen Abend geht es dann ausführlich ins Internet. Zwei Stunden lang sitze ich allein und ungestört am Rechner und recherchiere nach Literatur zu einem Thema, das mich demnächst bei der Arbeit beschäftigen wird. Das ist richtig gut. So viel Zeit würde ich bei der Arbeit selber nie haben.

Der Abend klingt vor dem Fernseher aus. Ich schaue mit ein Handballspiel im Fernseher an, bevor ich ins Bett steige. Flensburg verliert in Lemgo. Das ist gut für Bjarte und seine Kollegen.

Das Fieber bleibt mir in dieser Nacht erspart.

28. März 2013

Ja, jetzt ist es Gründonnerstag, morgens um 7:25 Uhr. Mal warten, was der heutige Tag so bringt. Jetzt warten wir erst einmal auf das Frühstück.

7.30 Uhr: Meine Medikamente werden geliefert

7.35 Uhr: Ich entdecke, dass bei der Medkiation etwas nicht stimmt und gebe sie zurück

7.45 Uhr: Das Frühstück kommt

7.50 Uhr: Meine Medikamente kommen wieder

8.05 Uhr: Eine angehende Ärztin kommt zu mir. Eigentlich ist sie Famulantin und nimmt mir Blut ab. Auf den zweiten Versuch klappt das sogar.

Was ist eigentlich eine Famulantin, frage ich Sie. Woher kommt das Wort? Sie weiss es nicht. Ich auch nicht. Später frage ich den Chefarzt. Der kann den Begriff auch nicht erklären. Der Begriff ist aber eigentlich für jedermann hier selbstverständlich. Jeder weiss, was gemeint ist. Nur der Meyer nicht. Der Begriff bezeichnet Studierende der Medizin, die insgesamt vier Monate lang (an verschiedenen Stellen) ein Praktikum in Krankenhaus absolvieren.

Ich wäre nicht hpm, wenn ich nicht gleich nachprüfen würde, was das Wort bedeutet. Laut Wikipedia kommt das Wort vom lateinischen “Famulus” und bedeutet “Gehilfe”. Ich betone ausdrücklich: “Gehilfe”, nicht “Gehhilfe”, wie ich zunächst gelesen hatte. Wenn ich allerdings die vielen alten Menschen bei mir auf der Station sehe, die viel kranker sind als ich, dann würde auch der Begriff mit “hh” eigentlich sehr gut passen.

8:17 Uhr: Die Putzfrau kommt. Es ist ihr erster Besuch heute. Sie ist redselig – wie immer. Vom Wetter hat sie es und das die Sonne so schön scheinen würde. Und das es zu Ostern kalt bleiben werde. Auch ihren beiden Taschen den hellblauen Kittels hängen zwei leer Müllsäcke heraus. Lustig anzusehen, wie ein laufender Müllsammel-Container.

8.20 Uhr: Das Essen wird abgeholt

8:40 Uhr: Der Chefarzt kommt. Ganz allein, wie so oft. Wir unterhalten uns kurz. Ich erläutere meine Schluckbeschwerden. Es tut halt weh, wenn das Essen unten ankommt. Und ab und zu krampft es kurz vor dem Magen auch mal. Das sei kein Wunder, wird mir gesagt, dann schließlich sei die Wunde deutlich größer als bei den vorherigen Eingriffen.

Nach dem Besuch des Chefarztes begebe ich mich Richtung Patientenaufnahme. Denn nur dort habe ich Internet-Empfang und kann diesen Text hier gleich einstellen.

Während ich schreibe, kommt ein Ehepaar auf mich zu. Man wird demnächst hier ebenfalls einchecken. Wir kommen ins Gespräch. Er spricht von Brustkrebs, der operiert werden soll. Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass es nicht um die Frau, sondern um den Mann geht. ER hat Brustkrebs. Na prima, dass ist ja ganz was Neues. Er war schon mal da. ER liegt dann in der Gynäkologie. Er ist dort der Mamma-Mann, da er ja ein Mammo-Karzinom hat. Er spricht davon, dass er schon oft “Down” ist, wenn er sich mit der Krankheit beschäftigt. Aber hier im Krankenhaus gehe es ihm immer gut, weil sein Arzt auch eine so ausgesprochen positive Ausstrahlung habe.

Brustkrebs beim Mann, davon hatte ich bislang noch nicht gehört. Da muss man ins Krankenhaus gehen und an der Patientenaufnahme sitzen, bis man so etwas erfährt.

Nun denn, man lernt nie aus.

Jetzt geht es dann erst einmal wieder auf’s Zimmer. Vielleicht sucht man mich ja. Und in gut einer Stunde gibt es ja auch schon wieder etwas zum Essen.

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One Response to 28. März 2013

  1. Manfred says:

    Hallo Peter,

    freut mich, dass Du den Eingriff offensichtlich gut überstanden hast und schon wieder so frech gucken kannst wie zuvor.
    Ich kenne die Lokation und die Gepflogenheiten und wenn ich Pech habe, dann gibt es dieses Jahr einen erneuten Aufenthalt in der HNO. Daher weiß ich, dass ein Krankenhaus der einzige Ort ist, an dem man Dich aufweckt, um Dir Deine Schlaftablette zu geben .
    Ich nehme an, Du bist nicht der einzige Surfer im Aufenthaltsbereich. Manchmal habe ich da schon 3, 4 Leutchen sitzen sehen.

    Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung, keine Operationsnachwehen und toi, toi, toi

    liebe Grüße
    Manfred

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