17. Dezember 2013

Ist heute ein besonderer Tag? Für viele von euch nicht. Für mich schon.

Man versucht, nicht dran zu denken, aber tut es automatisch. Vor allem dann, wenn die liebsorgende Ehefrau einen daran schon ganz in aller Frühe – es war noch zappenduster – daran erinnert.

Es ist auf den Tag genau ein Jahr her, dass ein Gastroenteorologe mir sagte, er habe da bei der Untersuchung etwas gefunden. In meiner Speiseröhre sei etwas, was da nicht hin gehöre. Er hatte zwar noch keinen belastbaren Befund, aber er hatte eine Probe genommen. Und wenn ein solcher Arzt diese Art der Untersuchung jeden Tag mehr als ein Dutzend mal macht, dann weiss er auch ohne Untersuchung des Gewebes, was da so sein könnte.

Er sollte Recht behalten. Denn nur 4 Tage später habe ich dann den Befund bekommen mit dieser bösen Krankheit mit 5 Buchstaben, die keiner haben will.

Ja, es war eine turbulente Zeit, damals vor einem Jahr. Eine Zeit, in der das ganze Leben umgekrempelt wurde. Tage, an denen man mit dem Leben abgeschlossen hatte, prägten den Anfang nach der Diagnose. Planungen für die Zeit “danach” für den Rest der Familie.

Aber schon eine Woche später dann die ersten positiven Worte von dem Arzt, der mich später behandeln sollte. Und von da an ging es dann schon wieder bergauf.

Und heute? Gut! Sehr gut! Alles im grünen Bereich. Nach diversen Kurzaufenthalten im Krankenhaus, bei denen mir immer ein klein wenig auf die “Pelle” gerückt wurde, fühlt man sich heute irgendwie befreit – im wahrsten Sinne des Wortes. Befreit von den anfänglichen Sorgen, befreit von dem Gewächs, das da in mir war.

Glücklich darüber, dass ich zu denen gehöre, bei denen dieser böse Speiseröhrenkrebs früh entdeckt wurde. Entdeckt zu einem Zeitpunkt, zu dem er wahrscheinlich noch nicht gestreut hatte. Ganz sicher kann man sich natürlich nicht sein, aber die Chancen stehen gut.

Keine Chemo, keine Bestrahlung, nur ein bissele Schnippslen und ein paar Brandwunden. Das war dann fast alles. Und nach den letzten Untersuchungen, die ja in regelmäßigen Abständen zu erfolgen haben, kann ich guter Dinge sein, denn meine Speiseröhre sieht wieder sauber aus.

Hoffentlich bleibt es so. Glaubt man der Fachliteratur, dann könnte es mir weiterhin gut gehen. Warten wir einfach mal ab.

Ansonsten versuche ich, meine Gedanken an die böse Krankheit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen. Oftmals habe ich das Gefühl, dass meine Umgebung – privat und beruflich – viel mehr daran denkt, als ich selber.

Arbeitsmäßig bin ich so stark ausgelastet, dass eigentlich gar keine Zeit zum Nachdenken da ist. Momente wie der jetzt gerade – wo ich diese Zeilen hier in die Tastatur drücke – sind eigentlich die absolute Ausnahme.

Hoffen wir, dass es so bleibt und dass ich all die Menschen, die mich nicht leiden können, noch lange mit meiner Anwesenheit ärgern kann.

Ich wünsche euch allen ein harmonisches Weihnachtsfest, einen guten Übergang in das Neue Jahr und dann vor allem GESUNDHEIT, viel viel GESUNDHEIT.

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