11. Februar 2013

Ich bin müde! Ich bin abgeschlafft und ich bin richtig groggy. So etwas sagt man ja nicht besonders gerne. Aber leider ist es so.

Am Wochenende hat mich mein Asthma wieder eingeholt. Ich bin halt ein Glückskind, oder?

Die gestrige Nacht habe ich kaum geschlafen. Der Kopf hat geschafft, die Lunge gepfiffen und ich bin wie gerädert aufgestanden. Auf dem Weg zur Arbeit nach Heidelberg wurde man allmählich wach. Aber nicht wirklich.

Und dann dieser Tag bei der Arbeit. Erfolgsgefühl? Nee, wirklich nicht. Da hat heute im Prinzip gar nichts geklappt. Meine “Spielzeuge” wollten nicht so wie sie sollten. Zu dritt saßen wir teilweise an den Geräten und haben versucht, alles wieder auf die Reihe zu kriegen. Wir hatten dabei nur bedingt Erfolg.
Dabei steht viel Arbeit an. Es stehen noch diverse Praktika mit Studenten aus und auch einige Messungen für Kollegen müssten noch fertig gestellt werden. Man baut sich einen Druck auf und versucht, alles zu schaffen.

Man hörte mich Husten. Den ganzen Tag lang und zwar nicht zu knapp. Man riet mir, lieber daheim zu bleiben. Nicht nur einmal. Viele Leute sind gar nicht erst zur Arbeit erschienen. Es ist Rosenmontag.

Nach der Rückkehr in heimatliche Gefilde hole ich den Schlaf nach. Ich schlafe schnell und zügig ein. Eine Stunde lang liege ich komplett flach. Danach geht es etwas besser.
Aber die Nase läuft, die Bronchien streiken. In einer Woche soll ich wieder auf den Tisch. Dann kommt die nächste Vollnarkose. Wie sieht es dann mit meiner Lunge aus. Bis dahin muss ich es geschafft haben, dass wieder freier Abzug ist. Sonst liege ich auch dem Tisch und es fehlt mir die Luft. Das will ja keiner.

Inhalieren ist angesagt. Emser Salz, Heilpflanzenöl und Tablettchen zum Lösen. Vielleicht wird es ja wieder.

Meine liebe Frau schüttelt nur mit dem Kopf. Wenn es nach ihr geht………

Warten wir mal die Nacht ab.

Dienstag, 12. Februar 2013

…. heute musste meine Frau gar nicht sagen, dass ich doch besser zu Hause bleiben solle. Ich kam selber drauf. Die Nacht war grausam. Ich habe – mal wieder – kaum geschlafen. Ich bin fertig und alles ist verrotzt. Die Lunge ist belegt, der Kopf dröhnt. Ich bin krank!

In der Nacht hört der Kopf nicht auf zu arbeiten. Der tickt die ganze Zeit und immer wieder sind es die identischen Gedanken, die durch mein Hirn gehen. Durchgehend, permanent, ohne Pause. Dabei hat das überhaupt nichts mit meiner Krankheit zu tun. An meinen Krebs verliere ich keinerlei Gedanken. Das ist ganz weit weg von mir. Belastend und aufwühlend ist vielmehr ein Ereignis, dass ich letzte Woche bei meiner Arbeit hatte. Da hatte ich – mal wieder – ein “Gespräch”, auf das ich gerne verzichtet hätte. Völlig unerwartet, stark belastend. Bis heute knabbere ich daran. So etwas wünsche ich niemand. Ich schlafe nicht, seit Tagen.
Im Zusammenhang mit diesem Gespräch kommt dann immer wieder der Gedankensprung auf Ereignisse, die mehr als 4 Jahre zurück liegen. Damals bin ich unverhofft und vollkommen unschuldig zwischen zwei “menschliche” Fronten geraten, die mich irgendwann zwischen sich aufgerieben haben. Aus heiterem Himmel kam damals etwas auf mich zu, was ich bis heute nicht verarbeitet habe. Ich hätte mich nie für so empfindsam gehalten. Eigentlich bin ich doch eher “der Harte”. Aber diese Angelegenheit und alles was in diesem verlogenen Umfeld gewesen ist, kostet mich heute noch immer wieder schlaflose Nächte. Auch meine Familie hatte damals stark darunter zu leiden. Seit damals ist nichts mehr so, wie es mal war.
Aber: Vielleicht ist es ja besser so. Dann denke ich weniger über meine eigentliche Krankheit nach. Sehen wir das also mal positiv. Aber besser wäre es, wenn ich mich weder mit dem einen, noch mit dem anderen beschäftigen müsste.

Auf der anderen Seite hört man immer wieder, das Krankheiten auch durch psychisch stark belastende Dinge ausgelöst werden. Ich glaube an so etwas eigentlich nicht. Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht mehr. In meiner Arbeitsumgebung an der Uni Heidelberg hat es in den letzten Jahren immer Dinge gegeben, die schlimm waren. Menschen haben gegeneinander gekämpft und diesen Kampf intensiv und zum Teil hinterhältig ausgetragen. Ich bin Teil dieser Maschinerie und habe mich sicherlich auch nicht immer richtig verhalten. Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Die vielen Gräben zwischen den einzelnen Menschen dort haben sicherlich nicht nur mich belastet. Macht so etwas krank?

Ich bin niemand, der falsch laufende Dinge nicht beim Namen benennt. Bei mir kann man sich eigentlich immer sicher sein, dass ich das sage, was ich denke. Und wenn mir etwas nicht passt, dann artikuliere ich das. Klar und deutlich. Das muss raus. Sonst würde ich dran ersticken. Damit hat der eine oder andere so seine Probleme. Aber ist das schlimm? Ich kann das nicht finden. Schlimmer sind die, die sich hinter einer Maske verstecken und eine Show machen. Die Doppelgesichtigen, die etwas zu verbergen haben.

Trotz all dieser negativen Anmerkungen muss ich klar und unmissverständlich sagen, dass mir meine Arbeit eigentlich immer viel Freude bereitet. Zu den allermeisten Kollegen und Mitarbeitern habe ich ein exzellentes Verhältnis. Viele arbeiten sehr gerne für mich und mit mir. Das Verhältnis zu den Studierenden ist sehr gut. Da kann ich mich überhaupt nicht beklagen. Und auch von deren Seite kommt von dem, was man ihr gibt, immer was wieder zurück. Diese Dinge sind es, die aufbauend sind.

So! Basta! Vielleicht schlafe ich je heute Nacht besser, wo ich das mal abgelassen habe. Wäre schön!

All das hilft mir aber jetzt nicht wirklich weiter. Denn Tatsache ist, dass ich wieder unter das Messer muss. Und das geht wohl nur, wenn ich sonst fit bin. Ich sollte und muss also alles verhindern, was dazu führen könnte, dass ich bis zum 19.2. nicht wieder fit bin. Aber nach aller Erfahrung hält eine solche Bronchitis bei mir gerne mal etwas länger an. Und in dieser Zeit kann der kleine böse Krebs in mir weiter wachsen. Das ist nicht schön.

Es ist Faschingsdienstag. Überall ziehen die Jecken durch die Lande. Laute Motivwagen auf dem Weg zum Umzug werden in Kürze an unserem Haus vorbei fahren. Wie schon seit Tagen. Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein Fasnachter gewesen bin. Dazu ist meine Sozialisation in meiner Jugend nicht geeignet gewesen.
Aber heute wäre es mir sehr recht, wenn ich unbelastet und gesund auf einen Umzug gehen könnte und mit den Jecken unbelastet froh sein könnte.

Vielleicht im nächsten Jahr?

Helau!

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