29. Juni 2013

So, es ist geschafft! Das erste Halbjahr 2013 geht morgen zu Ende. Das erste halbe Jahr 2013 ist eine Zeit, an die ich mich in einigen Jahren eigentlich nicht mehr so gerne erinnern möchte. Es hat mein Leben verändert.

Und jetzt? Samstag früh um kurz vor 8 Uhr sitze ich im Krankenhaus und habe gerade meinen Entlassbrief bekommen. Meine breiförmige Nahrung ist bereits auf dem Wege der Verdauung und führt mir die notwendigen Kalorien zu.

Im Arztbrief steht:
“Die aktuelle stationäre Aufnahme des Patienten erfolgte zur erneuten Radiofrequenzablation im BARRX-Verfahren des Restbarretts bei Zustand nach nodulärem hoch differenzierten Barrett-Frühkarzinom Typ 1a mit Zustand nach Mukosektomie im Januar dieses Jahres. ….. die Gabe von breiiger Kost oder flüssiger Nahrung sollte im Weiteren fortgeführt werden. Eine Nachkontrolle in sechs Wochen zur erneuten Biopsie ist vorgesehen.”

Na prima! Flüssige Nahrung! Früher haben wir immer gesagt: Sieben Bier sind eine Mahlzeit. Na dann Prost!

Ich muss allerdings einräumen, dass mein Alkoholkonsum schon seit Jahren tendenziell sehr weit unten liegt. Keinerlei Kondition diesbezüglich. Nach zwei Gläsern Bier geht kaum noch was. Und das geht auch nicht immer. Also Flüssignahrung ist dann doch nur bedingt möglich.

“In 6 Wochen zur erneuten Biopsie.” Da muss noch verhandelt werden. Denn das fällt leider exakt in die Zeit, in der die beste Frau von allen und ich die 25. Wiederkehr unseres Ja-Wortes zelebrieren wollen. In aller Ruhe, zu zweit und am Bodensee. So ist es vorgesehen. Es war der 8.8. des Jahres 1988, als man sich offiziell (und mit Unterschrift) darauf einigte, den Rest des Lebens dann doch gemeinsam zu verbringen. Die Uhrzeit war eine typische Meyerzeit: Um 11.11 Uhr sagten wir “Ja!”. Und das war gut so.

Und knapp 25 Jahre später sitze ich im Krankenhaus und warte darauf, abgeholt zu werden. Warte darauf, das erste halbe Jahr des Jahres 2013 hinter mir zu lassen.

In den letzten beiden Tagen habe ich von zwei weiteren Krebsfällen in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis erfahren müssen. Ein Fall, der schon länger zurück liegt und mittlerweile als geheilt gilt. Ein anderer Fall, der topaktuell ist und leider die Phase der Ungewissheit und des Bangens noch vor sich haben dürfte. Ich kann mitfühlen, wie das ist. Das kann wirklich nur jemand, der selbst betroffen war oder ist.

Jetzt regnet es draußen Bindfäden. So wie das Wetter heute ist, so war das Leben im Jahr 2013 bis jetzt. Es soll besser werden! Das Wetter und hoffentlich auch das Jahr 2013. Und 2014 und 2015 und und und……..

Ich verlasse in Kürze das Krankenhaus, in dem ich jetzt fünf mal gewesen bin. Ich verlasse es in der Hoffnung, es nur noch zur Nachkontrolle besuchen zu müssen. Ich verlasse es in der Hoffnung, dass man mir dauerhaft helfen konnte. Ob es so ist, dass wird die Zeit und das werden die vielen Nachuntersuchungen zeigen, die noch vor mir liegen.

Ich bedanke mich bei allen, sei es im Krankenhaus, im privaten oder im dienstlichen Bereich, die mir geholfen haben, in den jetzigen Zustand zu kommen. Ich wünsche allen, die mir immer Unterstützung gegeben haben, dass sie sich um mich keine Sorge mehr machen müssen.

Ich bedanke mich bei allen, die immer wieder hier gelesen haben und sich über mich informiert haben. Sicherlich werde ich auch künftig noch gelegentlich hier schreiben. Aber eigentlich hoffe ich, das es weniger werden wird. Denn je weniger ich hier schreibe, desto besser geht es mir. Hoffentlich!

Die Hoffnung bleibt!

Ich wünsche euch allen GESUNDHEIT!

Posted in Uncategorized | 3 Comments